BNN Dienstag, 30.04.2024

Fast 40 Kunstschaffende aus acht Nationen vereinen sich

Im „Kunstschaufenster“ in Pfinztal-Berghausen ist ab 1. Mai die erste Ausstellung des „Center of Creativity“ zu sehen

Pfinztal.

Pfinztal. „So viele Kunstschaffende haben hier noch nie gleichzeitig ausgestellt“, sagt Monika Roser. Doch dies ist nicht die einzige Premiere für ihren Ausstellungsraum „Kunstschaufenster“ in Berghausen. Erstmals zeigen dort 15 Mitglieder der neu gegründeten Künstlergruppe „Center of Creativity“ (COC) Malerei, Skulpturen und Schmuck. Am 1. Mai gibt es bei Maibowle von 11 bis 13 Uhr einen ersten Einstieg in die Ausstellung. Die Vernissage am 3. Mai um 19 Uhr wird musikalisch begleitet von der Flötenspielerin Elisabeth Winker und dem Gitarristen und ausstellenden Künstler Chris Morys sowie einer Lesung von Lothar Schulz. Der Autodidakt aus Malsch mit Spaß an der Kreativität hatte die Idee, interdisziplinäre Kunstschaffende aus der Region zusammenzubringen. Dem Aufruf von Lothar Schulz via Chatgruppe folgten bis jetzt an die 40 Kunstschaffende aus acht Nationen, wohnhaft im Stadt- und Landkreis Karlsruhe.
Von realistisch bis abstrakt sind bildende Künstler vertreten, ebenso Bildhauer, Musiker, Literaten, Fotografen und Designer. „Sich kennenlernen,vernetzen, austauschen und gegenseitig voneinander lernen war die Idee zu COC“, so Schulz. Er selbst wird in der ersten Ausstellung mit humorvollen Skulpturen vertreten sein. Dass er zur Vernissage aus seinen Gedichten liest, ist auch ein Ergebnis der Gruppenkommunikation. „Ein in die Gruppe gestelltes Gedicht hat mich inspiriert, selbst zur Feder zu greifen“, so Schulz.
„Die Hälfte der Künstler in der Gruppe kannte ich“, sagt Roser. Es habe sie gefreut, dass sich auch bekannte Persönlichkeiten angeschlossen haben. So der 80-jährige Maler und Bildhauer Ulrich Julius Sekinger, der selten auf öffentlichen Aufruf reagiere. Für das Renommée der Gruppe sorge zudem, dass professionelle Künstlerinnen des Karlsruher Künstlerinnenforums Gedok sowie des Badischen Kunstvereins dabei seien. Die ebenfalls ausstellende Künstlerin Zhanna Khelemska aus der Ukraine gestalte das Werbematerial. Hochwertige Schmiedekunst von Annette La Fontaine werde ebenso ausgestellt wie Schmuck der 16-jährigen Darline Hönig aus Haiti, dem jüngsten Gruppenmitglied. Die Palette der Malerei reicht von den farbintensiven, abstrakten „Hörerlebnissen“ von Christopher König bis zu den detailreichen Acrylporträts der Autodidaktin Nicole Karle. Wegen der begrenzten Fläche konnten die Mitwirkenden nur eine kleine Auswahl treffen. In der anschließenden Ausstellung ab 15. Juni zeigen vier weitere Künstler des COC Arbeiten.
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Die Ausstellung ist bis 1. Juni in der Karlsruher Straße 102 zu sehen, jeden Samstag von 11 bis 18 Uhr. 
Monika Roser und Lothar Schulz gehören der neu gegründeten internationalen Künstlergruppe „Center of Creativity“ (COC) an. 15 Mitglieder zeigen dort im Mai eine Auswahl ihrer Arbeiten. Foto: Susanne Dürr

BNN Mittwoch, 27.03.2024: Ausstellungen im Kunstschaufenster

Ausstellungen im Kunstschaufenster

**Pfinztal** (red). Während Pavel Miguel aus Pfinztal mit seinem Kunstwerk „Himmel und Hölle“ in Venedig bei der Biennale vertreten ist, stellt sein Freund Rolf Großkopf seine fotorealistischen Bilder mit Erinnerungen an Lateinamerika im Kunstschaufenster Pfinztal (Karlsruher Straße 102 in Berghausen) aus. Begleitet wird die Ausstellung der Bilder mit Keramik-Kunswerken von Veronika Halbe, teilte Monika Roser vom Kunstforum Pfinztal mit. Die Ausstellung ist in der Zeit von 3. bis 30. April jeweils Samstag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Vernissage findet am 6. April um 15 Uhr statt, eine Lesung mit Künstlergespräch am Sonntag, 14. April, von 15 bis 18 Uhr. Während der Lesung von Thomas Bußalb werden drei Romane mit Illustrationen von Rolf Großkopf vorgestellt.

Ein Mix aus darstellender Kunst mit Bildern und Skulpturen

Kunstschaufenster Pfinztal zeigt jeden Monat etwas Neues

Pfinztal. Dieses Jahr feiert das Kunstschaufenster in Pfinztal fünfjähriges Bestehen. Jeden Monat gibt es wieder was Neues dort zu entdecken.

„Seit dieser Zeit zeigen wir jeden Monat wechselnde Ausstellungen von einzelnen Künstlern oder von Gruppen. Überwiegend sind einzelne Künstler aus dem Kunstforum vertreten, aber auch solche aus der Region. Dieses Jahr sind zum Beispiel Künstler aus Remchingen, Durlach, Karlsruhe, Ettlingen und ab und zu Künstler aus der Pfalz vertreten. Auch mit anderen Kunstvereinen, zum BeispielmitArtEttlingen,arbeitenwirzusammen.“ Das sagt Monika Roser, die Organisatorin des Kunstforums Pfinztal. Schwerpunkt in diesem Jahr ist die darstellende Kunst mit Bildern und Skulpturen, oft kombiniert mit Musikern und Fotografen.

Monatlich wechselnde Angebote

Im März beteiligt sich das Kunstforum Pfinztal an den ersten drei Sonntagen an einer Ausstellung im Kunstverein Wörth Maximiliansau. Außerdem kommen in diesem Monat Ulrike Daub und Dagmar Krieg aus Remchingen ins Pfinztal. Im April wird Rolf Großkopf realistische Ölbilder zeigen. Er kommt aus der Pfalz. Im Mai kommt die COC-Gruppe

center of creativity. Maler, Musiker, Bildhauer und Designer präsentieren verschiedene Werke. Im Juni zeigen Ulrike Seitz, Roland Haag und Monika Roser „magic views“ – magische Aussichten in Farbe und Struktur. Haag ist der ehemalige Kulturmanager der Kulturhalle Remchingen.

Während der Ausstellung präsentiert am 8. Juni Rolf Suter aus Weingarten eine Autorenlesung. In seinem Buch „Tierisch menschlich – Geschichten, die das Leben schrieb“ sind Illustrationen von Guntram Prochaska zu sehen. Bei der Lesung zeigt Guntram Prochaska die Originalbilder.

Jubiläums-Ausstellung

Anlässlich „50 Jahre Pfinztal“ gibt es im Juli eine Jubiläums-Ausstellung mit KunstwerkenvonPfinztalerKünstlernunddenPartnerstädten. Es handelt sich um Groß- Installationen aus Transparenten, die im öffentlichen Raum ausgestellt werden. Die Original-Bilder und Glasskulpturen der Künstler aus Pfinztal und den Partnerstädten Leerdam und Rokycany werden im Kunstschaufenster ausgestellt. Die Jubiläumsfeier 50 Jahre Pfinztal findet vom 19. bis 21. Juli auf dem Gelände des Bildungszentrums in Berghausen statt, in Kooperation mit dem Gewerbeverein, Schulen und anderen Vereinen.

„Große Namen“

Im August ist der Kunstverein ArtEttlingen zu Gast im Kunstschaufenster mit Bildern zum Thema„Große Namen“ von Künstlern. Im September präsentieren der Fotograf Jürgen Schurr und Gaby Seelenlinse Fotografien, Tanz und Musik.

„Pfinztaler Kunsttage“

Im Oktober finden wieder am 19. und 20. Oktober die „Pfinztaler Kunsttage“ statt, bei denen die Künstler ihre Werke in ihren eigenen Ateliers ausstellen. Ulrike Seitz und Monika Roser zeigen wieder im Kunstschaufenster eine jeweilige Auswahl ihrer Werke.

Im November zeigt Manfred Zwar, der auch die Homepage des Kunstschaufensters macht, Porträts und abstrakte Bilder.

Weihnachtlich

Das Ende markiert die Jahres-AbschlussAusstellung, bei der alle Künstler des Kunstforums im weihnachtlichen Ambiente einen Teil ihrer Werke präsentieren.

„Ich würde mich freuen, wenn man die Vielzahl der Veranstaltungen mit Ausstellungen noch weitere Jahre im Pfinztal zeigen könnte“, sagt Monika Roser. (war)

BNN Montag, 29.01.2024: Lesung mit Live-Malerei weckt Urlaubserinnerungen

Im Kunstschaufenster treffen Autor und Aktionskünstler aufeinander

Lesung mit Live-Malerei weckt Urlaubserinnerungen

**Pfinztal.** Es war eine besondere Veranstaltung, zu der Elisabeth Hillenbrand ins Kunstschaufenster nach Berghausen eingeladen hatte: Literatur traf dort am Wochenende auf Malerei. Der Karlsruher Autor Wolfgang Wegner las Kostproben aus seinem neuen Werk „Der Mann von Timanfaya“, während der Pfinztaler Künstler Pavel Miguel zeitgleich den Pinsel zu den Geschichten schwang.
Das jüngste Werk des Autors Wegner, der hauptberuflich als Dozent am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeitet, widmet sich erstmals dem Genre der „Short Stories“. „Die kurzen elf Geschichten sind aus Erlebnissen oder Ereignissen mit Personen in den letzten Jahren auf meinen Urlaubsreisen entstanden“, erklärt Wolfgang Wegner. "Die Geschichten haben eine wahren Kern, der mal größer, mal kleiner ist“, verrät der Autor.
 „Der Aktionskünstler Pavel Miguel ist der Star im Pfinztal“, erklärt die Künstlerin Monika Roser. Sie hat vor fünf Jahren das Kunstschaufenster in Pfinztal ins Leben gerufen, das regelmäßig monatliche Veranstaltungen und wechselnde Ausstellungen bietet. Und ja, Pavel Miguel kannte die Geschichten seines Künstlerkollegen, denn nur so konnte es ihm gelingen, innerhalb weniger Minuten passgenau ein treffendes Motiv auf Papier zu bringen.
Die skurrilen, mysteriösen, lustigen oder berührenden Erlebniswelten von Wolfgang Wegner holten die Zuhörer im Kunstschaufenster ab, sie regten zum Raten und Lachen an oder ließen Urlaubserinnerungen wach werden. „Ich habe mich plötzlich auf Lanzarote wiedergesehen“, so Nicole Karle aus Stutensee im Pausengespräch mit dem Autor zu seiner Titelgeschichte über den zwielichtigen Mann von Timanfaya. „Und welchen Beruf hat nun eigentlich Anton ergriffen?“, wollte der Autor zur nächsten Kurzgeschichte über den Einzelgänger mit Entscheidungsschwierigkeiten wissen. Als Bäckerlehrling wollte er sein Verhältnis zum Brot auf eine andere, positivere Stufe stellen, da er es eigentlich hasste. Doch dabei scheiterte er ebenso wie bei jedem weiteren Ausbildungsplatz. Dem großen Fußballfan mit Faible für Trikots verlieh Pavel Miguel live mit seinem Tuschpinsel ausdrucksstarke Gestalt.
Und den Besuch des alten Friedhofs in Lissabon wird künftig wohl kein Besucher der Veranstaltung im Kunstschaufenster mehr außer Acht lassen, sollte ein Besuch der Hauptstadt von Portugal anstehen. Hier zeigte das Schwarz-Weiß-Bild von Pavel Miguel eine düstere Szenerie mit einer schattenhaften Gestalt inmitten des Gräberfeldes. Luise mit dem Dreibein oder ein Chinese mit einer Schweinshaxe auf dem Kopf, der unterhaltende Dialog zwischen Lesung und Malerei geriet zum prickelnden Cocktail inmitten von Bilderwelten der aktuellen Ausstellung.
Aktionskünstler Pavel Miguel (links) schwingt im Kunstschaufenster den Pinsel zu den Kurzgeschichten von Wolfgang Wegner. Foto: Susanne Dürr

BNN Donnerstag, 18.01.2024:

Jeden Monat wechselnde Ausstellungen

„Short Stories & Live Painting“ mit Wolfgang Wegner bildet den Auftakt im Pfinztaler Kunstschaufenster

Jeden Monat wechselnde Ausstellungen

Pfinztal. Dieses Jahr feiert das Kunstschaufenster in der Karlsruher Straße 102 in Berghausen fünfjähriges Bestehen. „Seit dieser Zeit zeigen wir jeden Monat wechselnde Ausstellungen von einzelnen Künstlern oder von Gruppen“, sagt Monika Roser, die Organisatorin des Kunstforums Pfinztal. „Überwiegend sind einzelne Künstler aus dem Kunstforum vertreten, aber auch solche aus der Region. Dieses Jahr sind zum Beispiel Künstler aus Remchingen, Durlach, Karlsruhe, Ettlingen und aus der Pfalz vertreten. Auch mit anderen Kunstvereinen, zum Beispiel mit ArtEttlingen, arbeiten wir zusammen.“ Im März beteiligt sich das Kunstforum an den ersten drei Sonntagen an einer Ausstellung beim Kunstverein Wörth Maximiliansau. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist die darstellende Kunst mit Bildern und Skulpturen, oft kombiniert mit Musikern und Fotografen. Die erste Ausstellung öffnet am 27. Januar, um 19 Uhr. Unter dem Titel „Short Stories & Live Painting“ liest der Autor und Medienschaffende Wolfgang Wegner aus „Der Mann von Timanfaya“. Der Bildhauer und Maler Pavel Miguel zeichnet dazu Bilder. Der Eintritt ist frei.
Im Februar zeigen Christina Krasting und Simone Unold abstrakte Bilder. Im März kommen Ulrike Daub und Dagmar Krieg aus Remchingen. Im April wird Rolf Großkopf aus der Pfalz realistische Ölbilder zeigen. Im Mai kommt die COC-Gruppe center of creativity. Maler, Musiker, Bildhauer und Designer präsentieren verschiedene Werke. Im Juni zeigen Ulrike Seitz, Roland Haag und Monika Roser „magic views“ – magische Aussichten in Farbe und Struktur. Während der Ausstellung präsentiert am 8. Juni Rolf Suter aus Weingarten eine Autorenlesung. In seinem Buch „Tierisch menschlich – Geschichten, die das Leben schrieb“ sind Illustrationen von Guntram Prochaska zu sehen. Bei der Lesung zeigt Guntram Prochaska die Originalbilder.
Anlässlich „50 Jahre Pfinztal“ gibt es im Juli eine Jubiläums-Ausstellung mit Kunstwerken von Pfinztaler Künstlern und der Partnerstädte. Großinstallationen aus Transparenten werden im öffentlichen Raum ausgestellt. Die Originalbilder und Glasskulpturen der Künstler aus Pfinztal und den Partnerstädten Leerdam und Rokycany sind im Kunstschaufenster zu sehen. Die Jubiläumsfeier 50 Jahre Pfinztal findet vom 19. bis 21. Juli auf dem Gelände des Bildungszentrums in Berghausen statt, in Kooperation mit dem Gewerbeverein, Schulen und anderen Vereinen.
Im August ist der Kunstverein ArtEttlingen zu Gast im Kunstschaufenster mit Bildern zum Thema „Große Namen“ von Künstlern. Im September präsentieren der Fotograf Jürgen Schurr und Gaby Seelenlinse Fotografien, Tanz und Musik. Im Oktober finden am 19. und 20. Oktober wieder die Pfinztaler Kunsttage statt, bei denen die Künstler ihre Werke in ihren eigenen Ateliers ausstellen. Ulrike Seitz und Monika Roser stellen wieder im Kunstschaufenster aus. Im November zeigt Manfred Zwar, der auch die Homepage des Kunstschaufensters betreut, Porträts und abstrakte Bilder. Das Ende markiert die Jahres-Abschluss-Ausstellung, bei der alle Künstler des Kunstforums im weihnachtlichen Ambiente einen Teil ihrer Werke präsentieren.
Manfred Zwar und Monika Roser freuen sich auf das neue Programm mit Künstlern aus dem örtlichen Kunstforum und der Region. Foto: Jennifer Warzecha
Foto: Werner Bentz
BNN Donnerstag, 23.11.2023: Leidenschaft für das Abstrakte


Ausstellung in Ettlingen stellt Kunst kubanischer Bildhauer und von Schmuckdesignerin vor

Leidenschaft für das Abstrakte
**Ettlingen/Pfinztal.** Mit den kubanischen Gastkünstlern Antonio Fernández und Pavel Miguel ist eine Ausstellung mit dem Thema „Kontraste“ in die Räume der ArtGalerie des Kunstvereins in Ettlingen eingezogen. Größer könnten die Kontraste denn auch nicht sein. Neben den zwei kubanischen Bildhauern stellen zwei Malerinnen und eine Schmuckdesignerin bei der Ausstellung aus.
Pavel Miguel hat, wie sein Bruder Antonio, in Kuba studiert und schon in Kuba zahlreiche Ausstellungen bestückt. Er ist in Museen und öffentlichen Sammlungen vertreten und hat Preise im In- und Ausland erhalten. Mittlerweile lebt er in Pfinztal.
Über seine Kunst sagt Pavel Miguel schmunzelnd: „Meine Kunst säubert den Geist von alltäglichen Gedanken, den Keller von scheinbar unnötigem Kram und den Wald von toten Bäumen und Wurzeln.“ Viele dieser Fundstücke verarbeitet der Künstler in seinen teils übergroßen Skulpturen.
Sein Bruder Antonio Fernández schafft dagegen seine Figuren aus besonders harten Materialien. Er verwendet dazu kubanisches Holz, Stein, Granit und Marmor. Seine Arbeiten sind fein geschliffen, mit weichen Konturen und waren schon bei Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen.
Trotz der gegensätzlichen Kunstauffassungen ergibt die vorweihnachtliche Ausstellung ein harmonisches Gesamtbild. Sabine Henzler hat sich in den Jahren, auch durch Markus Lüpertz inspiriert, malerisch weiterentwickelt. Vom ursprünglich Gegenständlichen ins Abstrakte, vom Malen mit dem Pinsel zum Gestalten auf dem Tablet, drückt sie ihre Freude mittels Farben und Formen aus. Henzler zeigt ihre Arbeiten hinter Acrylglas, ebenso neue abstrakte Bilder.
Die Leidenschaft von Ulrike Seitz sind Abstraktionen in ihren großformatigen Bildern. „Das Abbild tritt hierbei völlig in den Hintergrund und weicht Stimmungen und Gefühlen, die von den Menschen und der Natur inspiriert sind“, so Seitz beim Aufbau. Sie zeigt aber auch Bilder von bekannten ikonischen Gesichtern, die sie nicht fotografisch genau, sondern malerisch mit leuchtenden, lebendigen Acrylfarben interpretiert.
Abgerundet wird die Ausstellung von der Schmuckdesignerin Gaby Koch. Sie arbeitet mit den unterschiedlichsten Materialien. Handgestrickter Edelstahldraht wird so beispielsweise mit Barockperlen kombiniert. Dies ergibt einen reizvollen Kontrast, der auch andere ausgestellte Schmuckstücke zum Hingucker macht. Aus antiken Porzellanpüppchen kombiniert mit Taschenuhren und Perlen wird so durch die Künstlerin „tragbare Kunst“.
Die Ausstellung wird an diesem Freitag um 18 Uhr mit kubanischer Musik des Musikers Youni Douglas eröffnet.
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Die Ausstellung in der Kronenstraße 5 ist bis zum 18. Dezember dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr und sonntags von 11 bis 15 Uhr zu sehen.
Antonio Fernández, Sabine Henzler, Pavel Miguel, Ulrike Seitz und Gaby Koch (von links) zeigen ihre Werke beim Kunstverein in Ettllingen. An diesem Freitag findet die Vernissage statt. Foto: Werner Bentz
BNN Freitag, 13.10.2023: 
Künstler performen mit der Kettensäge   Pavel Miguel und Milan Karnetzky eröffnen die Pfinztaler Kunsttage mit motorgetriebener Bildhauerei  Künstler performen mit der Kettensäge

Pfinztal. Aus ihren Reisekoffern holen Pavel Miguel und Milan Karnetzky am Freitag auf dem Kelterplatz in Söllingen erst einmal Kettensäge, Farbe und Bunsenbrenner. Die beiden Künstler machen an diesem Freitag bei der Vernissage der Kunsttage Pfinztal mit. Ihre Performance eröffnet die Ausstellung der 27. Pfinztaler Kunsttage.
„30 Minuten hält der Sprit“, so Miguel – und so lange hat das Duo ab 18 Uhr Zeit, unter lauten Motorengeräuschen, mithilfe von Feuer und Farbe Holzbretter in Friedenskunstwerke zu verwandeln. Die Performance wird musikalisch begleitet von Paul Tebbert, so die Veranstalter. Nach der Vernissage freuen sich die teilnehmenden Künstler an den Pfinztaler Kunsttagen über nette Gespräche.
Inspiriert wurden die beiden Kettensägen-Künstler von Guntram Prochaska, der sich während der Performance live dazuschaltet sein wird. Der Aktionskünstler und Holzsägekomponist stellt derzeit in New York aus. Für den 21-jährigen Karnetzky bestimmte ein Kettensägekurs bei Prochaska im Künstlerdorf Grötzingen vor drei Jahren den weiteren Lebensweg – und auch Pavel Miguel entdeckte die motorgetriebene Bildhauerei durch den Künstler.
Milan Karnetzky aus Berghausen hat vor ein paar Tagen mit seinem Kunststudium in Dresden begonnen. Neben der Kettensägenperformance stellt der 21-Jährige auch seine Holzskulpturen aus. Diese sind bei den Pfinztaler Kunsttagen im Hof von Jürgen Schurr zu sehen. „Wir haben das Konzept zum interdisziplinären ,Sägen für den Frieden’ gemeinsam entwickelt“, erklärt Pavel Miguel. Der gebürtiger Kubaner, der inzwischen in Pfinztal wohnt, integriert die Technik schon ein viertel Jahrhundert in sein künstlerisches Schaffen.
In Abwandlung seiner imposanten Skulptur, der Schmerzensmutter mit dem Leichnam eines toten Soldaten auf dem Schoß, arbeitet Miguel das Motiv in Holz mit dem motorbetriebenen „Zeichenstift“ zweidimensional heraus. „Die Pietà von Michelangelo stand mir bei meinem Werk Vorbild“, erklärt Pavel Miguel. „Ich habe Jesus gegen einen toten Soldaten ausgetauscht, das Leid einer Mutter über den Verlust des Sohnes ist unabhängig von Religion oder Nationalität.“ Durchgänge hin zu einer hölzernen Himmelsleiter als Friedenssymbol zur Überwindung von Grenzen will dazu Milan Karnetzky aus dem Holz herausarbeiten. Das gemeinsame Werk soll Karnetzky zufolge nach der Performance versteigert werden.
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Am Samstag, 14. Oktober, sind die Ausstellungsräume von 15. bis 18 Uhr geöffnet. Am Sonntag, 15. Oktober, von 12 bis 18 Uhr. Die Ausstellungsräume sind bei Pavel Miguel (Georgstraße 17), bei Carolina Jarmolinksa und Driss Ankour (Karlsruher Straße 84), bei Ulrike Seitz, Monika Roser und Karin M. vom Hof (Karlsruher Straße 102), bei Edgar Müller und Ann-Kathrin Busse (Hauptstraße 57), bei Gabriele Gratkowski und Jürgen Schurr (Blumenstraße 12), bei Jutta Maier (Rittnertstraße 57), bei Manfred Zwar, (Hauptstraße 88) und bei Hedda Brahms, Irmgard Mühl und Stefan Lenzinger, (Bockstalstraße 46).
Pavel Miguel und Milan Karnetzky (von links) wollen ihr gemeinsames Werk nach der Performance versteigern.Peter Erdmann

BNN Samstag, 07.10.2023:


Pfinztal. „Wir freuen uns auf viele Besucher und anregende Gespräche in unserem Haus“, erklärt das Fotografenpaar Jürgen Schurr und Gabriele Gratkowski. Anlässlich der 27. Pfinztaler Kunsttage am Wochenende, 14. und 15. Oktober, öffnen die Kunstschaffenden erstmals ihr frisch bezogenes Haus und den Hof in der Blumenstraße 12 in Söllingen. Erst seit Kurzem wohnt das Paar in dem Haus, das vor über 100 Jahren vom Großvater des 65-Jährigen erbaut wurde.
In der Kunstszene der Region ist der ehemalige Polizist Schurr als „Fotoschamane“ längst kein Unbekannter mehr: Seit Langem dokumentiert er Kulturevents in Karlsruhe und dem Pfinztal und will dabei „Menschen authentisch darstellen“. Unter dem Künstlernamen „Seelenlinse“ perfektioniert Gabriele Gratkowski den Schaffungsprozess der Bearbeitung ihrer Naturfotografie am Rechner hin zu kreisrunden, von ihr „Seelenstupser“ genannte Energiebilder mit Botschaft.

Neben ihren Bildern werden im Hof auch Werke des Grafikdesigners Aaron Schurr und Holzskulpturen von Milan Karnetzky ausgestellt werden. Im Rahmen der Vernissage wird der junge Holzkünstler zusammen mit Pavel Miguel am Freitag, 13. Oktober, ab 18 Uhr mit einer „Kettensägenperformance“ auf dem Kelterplatz die Pfinztaler Kunsttage eröffnen. Schurr ergänzt, dass im Anschluss zur Performance die Möglichkeit zum Zusammensitzen im Weingasthof Rupp in Söllingen besteht.
Wer zu den ersten Besuchern gehört, die den Kunst-Spaziergang durch Berghausen, Söllingen und Kleinsteinbach antreten, kann sich auch heuer über ein besonders Souvenir freuen: Das von der Künstlerin und Mitorganisatorin Ann-Kathrin Busse entwickelte Kunst-Memory bekommt eine Ergänzung mit weiteren 16 Spielpaaren, die Motive der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler zeigen.
Memory bekommt weitere Spielpaare als Souvenirs
Am jeweiligen Ausstellungsort erhalten die Besucherinnen und Besucher der Pfinztaler Kunsttage dann das persönliche Pärchen des Künstlers vor Ort ausgehändigt. Ein spezieller Flyer weist den Weg zu allen 16 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern.
Dieser führt in Berghausen zu Pavel Miguel, Carolina Jarmolinska, Driss Ankour, Ulrike Seitz, Monika Roser und Karin M. vom Hof. In Söllingen zeigen Edgar Müller, Ann-Kathrin Busse, Guntram Prochaska, Gabriele Gratowski, Jürgen Schurr, Jutta Maier und Manfred Zwar ihr künstlerisches Schaffen, während in Kleinsteinbach die Kunstschaffenden Hedda Brahms, Irmgard Mühl und Stefan Lenzunger ebenso am Samstag von 15 bis 18 Uhr und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr zu ihren privaten Ausstellungsorten einladen.
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Informationen rund um die Veranstaltung gibt es auch im Internet unter www.pfinztaler-kunsttage.de.
Neu bei den Pfinztaler Kunsttagen sind der „Fotoschamane“ Jürgen Schurr und „Seelenlinse“ Gabriele Grakowski. Das Paar stellt fotografische Arbeiten aus. Susanne Dürr

BNN Samstag, 09.09.2023: Durlach-Art feiert reichhaltige Künstlerregion
Die drittes Kunstevent in der Altstadt zeigt 800 Werke: Von Malerei, Skulptur bis Fotografie alles dabei

Durlach-Art feiert reichhaltige Künstlerregion

**Karlsruhe.** Fröhlich und bunt ist die dritte Durlach-Art am Freitagnachmittag auf dem Marktplatz mit dem Nina-Hagen-Song „Du hast den Farbfilm vergessen“ von der Saitenband aus Durlach und ihrer Sängerin Iris Bertholdt eröffnet worden. Zahlreiche Besucher haben unter hoch oben flatternden orangeroten Seidentüchern (Installation Dieter Walde) auch die Shows der Durlacher Hip-Hop-Formation Crewser und der Videoclub-Dancer Feetback mit viel Applaus gewürdigt.
Zum dritten Mal wird die historische Altstadt im größten Karlsruher Stadtteil mit ihren zahlreichen Cafés zwei Tage lang zur Bühne regionalen Kunstschaffens. Profikünstler, Fotografen, versierte Autodidakten, Architekten, Grafiker, Trickfilmer und Kunstdozenten behaupten sich in vielen Kunstgenres: gegenständlich, fotorealistisch und auch abstrakt, farbenreich und ausdrucksstark. Auch junge Kunst im Comic- und Cartoon-Stil erhält eine Plattform, unter anderem beim Tanzclub „Dance Vision“.
Um das Rathaus als zentralen Ausstellungsort und die evangelische Stadtkirche legt sich ein ganzer Ring an kleineren und größeren Kunstorten auf Zeit, die sich in der Amtshausstraße hinauf bis zur Nikolauskapelle wie Perlen aneinanderreihen. Rund 800 Kunstwerke von 100 Künstlerinnen und Künstlern aus dem nahen und weiteren Raum stellen hier aus. Viel Malerei, dazwischen kleinere Skulpturen und Grafik. Auch die Künstlergruppe Plakat-Wand aus namhaften Künstlerinnen und Künstlern des Südwestens beteiligt sich mit Freiluftmalerei, allein im Park des Alten Friedhofs stehen acht Großplakate. Die Porträtmalerin Monika Roser aus Berghausen ist mit ihren farbenreichen markanten Köpfen schon zum dritten Mal auf der Durlach-Art dabei. „Das ist einer der besten Ausstellungsorte für die regionalen Künstler, wer dabei sein darf, kann sich glücklich schätzen“, sagt die Künstlerin im Gespräch mit unserer Redaktion. Von modernen Blumenstillleben (Marny Staib), über surreal angehauchte Landschaft (Jörg Hill) bis zur ausdrucksstarken Tiermalerei (Monika Kirks) reicht das Spektrum in den Rathaus-Etagen. Dazwischen platziert sind die grob behauenen farbigen Holzskulpturen von Karin vom Hof, deren aufgereihte Figuren mit dem entrückten Blick ein wenig an Bildhauer Stephan Balkenhol erinnern. Die Durlach-Art ist auch für namhafte Künstler eine Plattform: Dietmar Israel zeigt neue Collagen in feiner Temperamalerei auf Papier, der Bildhauer Giorgio di Montelupo seine hochpolierten Marmorplastiken. „Bei der Durlach-Art herrscht eine angenehme, entspannte Atmosphäre“, sagt Mitorganisator Karlheinz Raviol, „in der die Kunstinteressierten alles fußläufig erreichen können.“ Vor zwei Jahren hätten sie rund 5.000 Besucherinnen und Besucher gezählt. Aber da war noch Pandemie. Jetzt hoffen die Veranstalter auf weit mehr Kunstfreunde. Das sommerliche Event ist rein privat finanziert und organisiert von drei Durlacher Kulturfreunden, neben Raviol zeichnen auch der Fotograf Samuel Degen und Peter Nordwig verantwortlich für die Kunstauswahl. Die Stadt steuert finanziell nichts bei, stellt aber das Durlacher Rathaus und weitere Räumlichkeiten (etwa Nikolauskapelle) zur Verfügung.
Die alle zwei Jahre als Sommerevent veranstaltete Durlach-Art hat sich zu einem Schaufenster ambitionierten Kunstschaffens entwickelt. In unmittelbarer Nähe zum Kunstort Grötzingen haben sich auch in Durlach und Umgebung zahlreiche Künstlerinnen und Künstler angesiedelt, denen der sommerliche Kunstevent eine Plattform bietet. Es gibt längst mehr Anfragen von Teilnehmern, die gerne ausstellen wollten, als Platz für die Kunst, so Raviol.
Die Durlach-Art wird umrahmt von einem breiten musikalischen Angebot, allein fünf Bands und ein Pianist aus der Schweiz begleiten die Kunstflaneure tagsüber auf den Plätzen und durch die Straßen der Altstadt. Keine Kunstausstellung kommt heutzutage mehr ohne Performance-Kunst aus: Diesen Part übernehmen in Durlach junge Meistertänzer.
Die Tanzformation Crewser aus Durlach, die jüngst bei der süddeutschen Hip-Hop-Meisterschaft den zweiten Platz belegte, performt während der Kunstschau, genauso wie die Videoclip-Dancer Feetback, bestehend aus rund 20 Tänzerinnen und Tänzern, die sich bereits für die deutsche Meisterschaft in Videoclip-Dancing im November in Ludwigshafen qualifiziert haben. Mit einer Musiksession aller teilnehmenden Musikgruppen klingt die Durlacher Kunstmesse am Samstagabend aus. Geöffnet hat sie am Samstag ab 11 Uhr bis 20 Uhr.
Die Holzfiguren von Karin M. vom Hof sind bis Samstagabend im Rathaus-Gewölbe zu sehen. Foto: Peter Sandbiller


Teilnehmende Künstler vom Kunstsforum Pfinztal waren Driss Ankour, Ann Kathrin Busse, Manfred Zwar, Karolina Jarmolinska, und Monika Roser.

Mitglieder des Kunstforum Pfinztal und weitere Künstler in der Hall of Spirit (Tiefgarage) auf der Kulturmeile Grötzingen.

von links

Manfred Zwar, Jutta Meier, Karolina Jarmolinska, Ulrike Seitz Monika Roser, Marius Maus, Mump., Seelenlinse, Milan Karnetzky

Foto: Jennifer Nadine Warzecha

Foto: Jennifer Nadine Warzecha. Freie Journalistin

BNN Samstag, 24.06.2023: Eine Woche in der Welt der Kunst

 

 

Kinder der Buchenwaldschule in Kleinsteinbach werden in 16 Workshops aktiv

 

Eine Woche in der Welt der Kunst

**Pfinztal.** Eine Woche drehte sich alles in der Buchenwaldschule in Kleinsteinbach um die bunte Welt der Kunst. Da flogen zur abstrakten Farbgestaltung Eierschalen, gefüllt mit Farben, auf die Leinwand, bewegte Bilder von Spinnentieren wurden im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien zum Trickfilm oder im Wald gesammelte Naturmaterialien zum phantasievollen Kunstobjekt.

Unter dem Motto „Kunsterbunt“ hatten die 95 Grundschüler bei der Projektwoche die Möglichkeit, in 16 Workshops kreativ zu werden, so die Schulleiterin Kirsten Veith. „Das Besondere an diesem Projekt ist, dass nicht nur Lehrerinnen und Eltern Projekte anboten, sondern wir vier Pfinztaler Künstler und Künstlerinnen mit ins Boot holen konnten.“

Gerade ist die Künstlerin Monika Roser mit ihrer Schülergruppe wieder vom Ausflug ins Remchinger Rathaus zurückgekommen. Dort sind derzeit ihre Werke über vier Etagen ausgestellt. „Besonders gut haben mir die Bilder mit den Mädchen gefallen“, erklärt Melissa zum Kunstausflug. Gleich zwei Workshops hat Monika Roser, die schon seit drei Jahrzehnten Malkurse anbietet, für die Schüler vorbereitet. „Es war für mich das erste Mal, dass ich auf Leinwand gemalt habe“, so die Drittklässlerin Amelie zu ihrem abstrakten Landschaftsgemälde mit 3D-Effekt.

Welche Fließkraft Aquarellfarben haben und dass mit dem Rundpinsel auch flach gemalt werden kann, zeigt Roser den Kleinen vorab, bevor es gilt, das eigene Aquarellpapier mit blühenden Motiven zu füllen. „In den Workshops sind die Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse gemischt“, erklärt die Rektorin. „Ich freue mich schon auf den Projektabschluss mit einem Fest zur Vernissage, bei der das ganze Schulhaus zum Ausstellungsraum wird.“

Hautnahe Einblicke in die professionellen Werkstätten renommierter Kunstschaffender, die auch auf dem ebenfalls besuchten Skulpturenweg in Kleinsteinbach ausstellen, boten die Atelierbesuche bei Pavel Miguel und Hedda Brahms. Das Haus und der Garten der Bildhauerin in Kleinsteinbach sei voll mit Holzskulpturen in allen Größen, erzählt Stian. „Sogar auf dem Garagendach stehen welche.“ Doch nicht immer wisse die Künstlerin, „was sie da eigentlich macht“, merkt der Schüler verschmitzt zu den Werken ohne Titel an.

„Die Schulter leicht nach vorne drehen, den Kopf etwas seitlich legen.“ Das sei die optimale Stellung für ein gelungenes Porträt, erzählt Alisya zum Fotoshooting mit dem Profifotografen Jürgen Schurr. Ob „kunsterbunte“ Farbexperimente mit den Lehrerinnen Eva Koch und Katja Loßmann, Mosaikbilder kleben unter der Anleitung von Anna Künzler oder eine Druckwerkstatt mit der Rektorin – die Workshops machten den kleinen Künstlern sichtlich Spaß und boten manchen Wow-Moment.

Die Künstlerin Monika Roser (Mitte) zeigt den Grundschülern in Pfinztal, wie man in Aquarelltechnik ein Bild malt. Foto: Susanne Dürr

BNN 8. Mai 2023

BNN 4.12.2022

BNN Donnerstag, 08.12.2022: Der Zufall schafft neue Kompositionen

Jahresabschluss-Ausstellung vom Kunstschaufenster Pfinztal dauert bis 12. Januar

Der Zufall schafft neue Kompositionen

Pfinztal-Berghausen. Porträts auf runden Leinwänden in den verschiedensten Größen, die so angeordnet sind, dass sie eine ganz neue Komposition ergeben – das ist die Domäne der Künstlerin Carolina Jarmolinska. Manfred Zwar widmet sich im Kunstschaufenster Berghausen Arbeiten mit Alkoholtinte auf Yupo-Papier – Inkart nennt sich das. Beide zeigen ihre Werke anlässlich der Jahresabschluss-Ausstellung des Kunstschaufensters in Pfinztal.
Carolina Jarmolinska, Driss Ankour, Ulrike Seitz, Manfred Zwar, Jutta Maier, Pavel Miguel, Monika Roser, Guntram Prochaska sowie als Gastkünstler Jürgen Schurr und Gaby Seelenlinse präsentieren bis Donnerstag, 12. Januar, Bilder, Skulpturen und verschiedene Kunstaktionen. Geöffnet ist jeden Samstag von 11 bis 13 Uhr und von 16 bis 19 Uhr bei Glühwein und Gebäck in der Karlsruher Straße 102 in Pfinztal-Berghausen. Spenden kommen dem Pfinztaler Mittagstisch zugute.
Die Künstlerinnen und Künstler zeigen nicht nur, dass sie etwas erschaffen können. Sie zeigen auch, wie sie es machen, und ziehen dabei ihr Publikum in den Kunstprozess mit ein. Carolina Jarmolinskas zeichnet Porträts von Menschen, die sie unterwegs trifft. So hatte das Publikum an diesem Tag auch die Möglichkeit, sich zeichnen zu lassen und das Porträt mit nach Hause zu nehmen.
„Ich bin ein Fan davon, mit wenig Farbe viel ausdrücken zu können“, sagte Manfred Zwar. So sei gerade bei der Alkoholtinte das Schöne daran, dass man bereits mit nur einem Hauch von Farbe auf dem Papier viel erreichen könne. Da könne man aus den Blasen, die beim künstlerischen Prozess entstehen, etwas Neues schaffen, indem man die Tinte entweder antrocknen lässt oder verbläst. Der Künstler liebt es, aus dem Zufall heraus eine neue Komposition zu schaffen. So ist auch das Bild auf seiner Visitenkarte entstanden.
Auf ihr ist ein Vogel zu sehen, der nach einer Muschel taucht, die unter Wasser liegt und eine Perle in sich trägt. Aus den Farben Grün, Gelb und Rot entstanden auf des Künstlers Interpretation hin die Muschel und danach alle weiteren Teile des Bildes.
Auf die Idee, Inkart auszuprobieren, habe ihn Monika Roser gebracht, nachdem sie seine Acrylbilder gesehen habe. Auf diesen arbeite er nicht wie üblich mit satter Farbe, sondern mit zarten Übergängen zwischen den Farben und sehr lichten Farben. Entsprechende Bilder sind im Kunstschaufenster ausgestellt.
Internet
https://www.kunstforum-pfinztal.de/
Kreativ mit Tinte: Manfred Zwar liebt es, zu entdecken, wie sich zum Beispiel durch die Blasenbildung das Kunstwerk verändert.Foto: Jennifer Warzecha

BNN Freitag, 18.11.2022: Aufmerksamkeit mit dem Holzhammer

Bild aus Vernissage der Ausstellung vom November im Kunstschaufenster

Bild: Kunstforum Pfinztal

Bild aus Vernissage im November

Was Künstler aus der Region von den Bilderaktionen der „Letzten Generation“ halten

Aufmerksamkeit mit dem Holzhammer

Pfinztal/Stutensee. Mit Klebstoff und Kartoffelbrei gegen Kunst? Diese Art von Protest ist für Pavel Miguel „primitiv und naiv“. Und: „Dummheit ist auch dabei. Die junge Generation weiß vielleicht nicht, was diese Kunsterbe für uns bedeutet.“ Und das sagt jemand, dessen eigene Kunst und dessen Kunstverständnis sich auch in Aktionen, in künstlerischer Performance und in einer teilweise rigiden thematischen Darstellung widerspiegelt.

Pavel Miguel, unter anderem Skulpturenkünstler mit Wohnsitz in Pfinztal-Berghausen, will die Proteste der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ aber nicht allein auf Dummheit reduzieren. „Ihr Protest, dass sie weltbekannte Bilder bewerfen, zeigt doch vor allem ihre Unzufriedenheit – eben dass sich beim Kampf gegen den Klimawandel viel zu wenig tut. Was leider stimmt.“

Wo aber beginnt Protest, wo fängt Zerstörung an? Kann diese Form des Protests überhaupt was bewirken? Die BNN fragten bei Künstlern in der Region nach, wie sie solche Protestaktionen bewerten, in deren Fokus direkt und unmittelbar Kunstwerke geraten – wie beispielsweise Werke von van Gogh, Monet, Vermeer. Bisher blieb es bei „Kollateralschäden“, die eigentlichen Bilder waren jeweils durch Sicherheitsglas geschützt.

„Ich verstehe diese Art von Protest absolut nicht“, meint die Pfinztaler Malerin Monika Roser. „Mit solchen Aktionen ziehen sie kaum die Menschen auf ihre Seite. Im Gegenteil.“ Als Künstlerin empfinde sie solches Handeln als schmerzhaft. Und am Ende müssten die eigentlich offenen Museen zu mehr Sicherheitsmaßnahmen greifen.

Probleme mit der „Sinnhaftigkeit“ dieser Aktionen hat auch die Pfinztaler Malerin und Illustratorin Ann-Kathrin Busse: „Sicher, damit bekommt man Medieninteresse. Aber die Sache an sich liefert keine Informationen. Es ist eine leere Hülse. Eine Verzweiflungstat.“ Nein, um Kunst gehe es nicht. Vielmehr um einige hochdotierte Bilder. Nur so lasse sich halt Aufmerksamkeit erzielen.

Mehr Verständnis für die „jungen Leute“ zeigt Dietmar Israel aus Stutensee, Maler und Gestaltungstherapeut an der Jugendhilfeeinrichtung Schloss Stutensee. „Ihre Ängste, ihren Protest kann ich nachvollziehen. Im Grunde haben sie keine andere Wahl. Und sie beschmieren ja eigentlich nur das Glas, welches das Kunstwerk schützt.“ Allerdings, räumt Israel ein, hätte er kein Verständnis mehr dafür, wenn Originalkunstwerke dabei wirklich zerstört würden. „Dann ist Schluss.“

Von „Meinungsbildern“ spricht (Kettensägen-)Aktionskünstler Guntram Prochaska, der recht starke Verbindungen in die Pfinztaler Kunstszene hat. Und er spricht von einer „Art Enthemmung, die Menschen mit dem Holzhammer auf den Klimawandel aufmerksam zu machen“. Dass Protest gut sei und mitunter weh tun müsse, steht für Prochaska außer Frage. „Wir sind ja auch auf die Straße gegangen und haben teilweise heftige Protestaktionen losgetreten.“ Gleichwohl habe er schon Probleme mit dieser jüngsten Form des Protests, um auf sich aufmerksam zu machen. Es widerstrebe seiner Vorstellung von Ästhetik, „Ja, es stößt mich sogar ab, Kunst ist ein ganz wichtiger Teil unserer Kultur. Sie darf nicht zerstört werden.“ Abgesehen davon sei es eine „langweilige Idee“, so vorzugehen. Deswegen seine Frage: „Könnt ihr euch nichts anderes aussuchen?“

Ob am Ende tatsächlich Kunstwerke zerstört werden, hinterfragt Pavel Miguel. „Die Aktivisten wissen um die Schutzgläser.“ Falls aber tatsächlich der nächste Schritt folgen sollte, falls tatsächlich ein Bild für immer zerstört würde, wäre das für ihn der „Höhepunkt der Dummheit“.

Blick durchs Kunstschaufenster Pfinztal: Wenig Verständnis zeigen Künstler aus der Region für den „Bildersturm“, den Klima-Aktivisten mit ihren Aktionen gegen bekannte Kunstwerke losgetreten haben.

 BNN Montag, 17.10.2022: „Positives Lebensgefühl“

Ein gutes Dutzend Kreative zeigt in Pfinztal Auswahl ihrer Arbeiten

„Positives Lebensgefühl“

Pfinztal. Fördert Kunst den Weltfrieden? – Diese Frage stellte Guntram Prochaska bei seiner Musikperformance mit Kreissägen bei der Vernissage zu den 26. Pfinztaler Kunsttagen auf dem Europaplatz Berghausen. „Nicht unbedingt“, stellte er fest und zog sich zunächst – als Teil der Performance – mit Bauernbrot und Bier zurück, nur um dann erst recht zur Tat zu schreiten. „Die Akazie aus den heimischen Wäldern werden wir mit der Kettensäge so erschrecken, dass sie freiwillig klein beigibt. Wir wünschen ihr Kunst für den Weltfrieden und allen Künstlern alles Gute für ihre Ausstellungen und ebenfalls den Weltfrieden“, sagte er. Und präsentierte dem Publikum dann sein eigenes Kunstwerk, verschiedene für ihn typische Holz-Figuren.

Beim Rundgang rund um den Europaplatz waren interessante Sichtweisen, Techniken und Materialien zu entdecken. Karolina Jarmolinska hatte in der LiteraDur und bei Piano Stark Blechzeichnungen und Porträts ausgestellt. Letztere zeigen formal eine Mischung aus Renaissance und Moderne. Die Künstlerin, die Kunst in Warschau und in Karlsruhe studiert hat, hat eine Mischtechnik mit Vergoldung und Silber-Akzenten, Acryltechnik oder Kohle angewandt. Ihre Interpretation der Madonna mit Kind kommt mit einem Mädchen statt mit einem Jungen daher – als Würdigung einer gerade Mutter gewordenen Freundin.

Driss Ankour ist neu bei den Pfinztaler Kunsttagen und dem Kunst Forum Pfinztal mit dabei. Er thematisiert in seinen Bildern gerne seine Heimat Marokko. Auch der Respekt vor Umwelt und Tieren drückt sich in seinen Bildern aus, die in Öl, Pastell und Acryl auf Leinwand gehalten sind. Die Körperlichkeit und Sympathie der Tiere strahlt einem geradezu entgegen. Schwarze Kringel und Schleifen im Hintergrund deuten auf eine schiere Unendlichkeit hin. „Der Hintergrund entsteht bei diesen Bildern spontan. Teils ist er in schwarz-weiß gehalten, teils in bunt“, sagt er. Er malt ihn mit einem Pinsel, den er selbst hergestellt hat.

Bei Monika Roser im Atelier-Kunstschaufenster sind gerade wieder Landschaften dran, nachdem sie in den vergangenen zwei Jahren Porträts gemalt hat. In der Ausstellung zeigt sie zwei Bilder von Flüchtlingen – auf einem Bild sind sie zu sehen, wenn sie kommen; auf dem anderen, wenn sie gehen.

Als Gast stellt Edgar Müller bei ihr einige seiner Holzskulpturen aus. Im Gespräch zeigt er seine Nixe XIII. „Die habe ich aus Brennholz, das schon zugeschnitten war, gemacht, weil das Holz oben an der Oberfläche rissfrei war und optimal getrocknet ist, ohne Haarrisse.“

Pavel Miguel hat 13 neue Werke und noch am Ausstellungssamstag unter anderem Frauen auf Mahagoni-Holz gemacht. Ein Bild eines Hais im Großformat in Acryl, das mit Blei veredelt wird, ist der Beginn der Serie „Heavy Metal“. Ein Werk in Beton eines Schwimmenden heißt „Ich kann in jeder Küste schwimmen.“ Auch Ulrike Seitz ist neu mit dabei. Sie macht Popart und abstrakte Kunst, gerne ikonische Gesichter oder Menschen der Zeitgeschichte oder Musiker. „Malerei bedeutet für mich Lebensfreude. Für uns Künstler ist es meiner Ansicht nach die Aufgabe in dieser belastenden Zeit, genau das und ein positives Lebensgefühl zu vermitteln.“

Bringt gerne seine Tierliebe auf Papier: Driss Ankour ist einer der Künstler, die bei den Pfinztaler Kunsttagen eigene Arbeiten vorstellen. Foto: Jennifer Warzecha

 BNN Samstag, 24.09.2022: Memo-Spiel bei den Kunsttagen

Die Macher hinter den Kunsttagen: Monika Roser, Karolina Jarmolinska, Jutta Maier und Andy Mock (von links) im Gespräch. Foto: Jennifer Warzecha

Die Macher hinter den Kunsttagen: Monika Roser, Karolina Jarmolinska, Jutta Maier und Andy Mock (von links) im Gespräch. Foto: Jennifer Warzecha

Werke der Künstler sollen in Pfinztal in den Alltag integriert werden

Memo-Spiel bei den Kunsttagen

Pfinztal. Ein Kunst-Memo, auf dessen Karten Kunstwerke der 15 teilnehmenden Künstler sowie das Logo abgebildet sind und das durch den Rundgang durch die Ateliers der einzelnen Künstler komplett wird – das ist eine der Neuerungen der 26. Pfinztaler Kunsttage. Diese finden am 15. und 16. Oktober in Berghausen, Söllingen und Kleinsteinbach statt. Beginn ist am Samstag, 15. Oktober, um 14 Uhr mit einer Performance des Künstlers Guntram Prochaska auf dem Rathausplatz in Berghausen.

Im Gegensatz zum letzten Jahr, als er diese mit dem Künstler Pavel Miguel durchgeführt hat, wird er diese nun alleine gestalten. Als Gastkünstler, die jedes Jahr variieren, werden 2022 der Durlacher Edgar Müller und Andy Mock mit dabei sein. Neu ist auch, dass die Pfinztaler Kunsttage nun unter dem Dach „Kunstforum Pfinztal“ stattfinden, wie Jutta Maier, eine der Künstlerinnen, berichtet. „Wir wollen gemeinsam Aktionen machen und Ausstellungen durchführen.

Deshalb läuft das jetzt unter dem Kunstforum. Eine Veranstaltung davon sind die Kunsttage, wobei diese eigentlich ein Selbstläufer und unter den Kunstinteressierten ein Begriff sind.“ Sie ergänzt: „Das hätte die Leute dann sicherlich verwirrt, wenn noch mehr Veranstaltungen unter dem gleichen Namen ‚Kunsttage‘ stattgefunden hätten.“ Die neuen Gruppenmitglieder, die alle sowohl im Kunstforum, als auch bei den Pfinztaler Kunsttagen mitmachen, sind Guntram Prochaska, Driss Ankour, Ulrike Seitz und Manfred Zwar. Ihre Kunstwerke, wie auch die der übrigen Künstler, kann man sich an den Pfinztaler Kunsttagen ansehen. Damit die Menschen sie nicht vergessen und als Dank für ihren Besuch gibt es ein Kunst-Memo. „Da hinein hat Ann-Kathrin Busse, die die Pfinztaler Kunsttage mitbegründet hat, ganz viel Zeit und Herzblut hinein gesteckt. Jeder Künstler lieferte ein Werk. Diese Arbeit spiegelt den Künstler wider und mittels dessen kann man ihn identifizieren“, erzählt Jutta Maier. Ihr Beitrag sind Mohnblumen mit ihrer Leuchtkraft. „Ann-Kathrin Busse hat die Leichtigkeit des Lebens auf ihren Bildern zum Ausdruck gebracht und drückt das humorvoll aus“, so Maier.

„Wer mit Pfinztaler Kunst spielen möchte, darf an diesem Wochenende alle Ausstellungsräume besuchen und dann hat er das Memo-Spiel, das in limitierter Auflage erschienen ist“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Hintergrund des Memo-Spiels sei, dass in den letzten zwei Corona-Jahren die Kunsttage sehr unter der Coronapandemie gelitten haben und unter anderen Bedingungen stattfinden mussten. Mit dem Memo-Spiel möchte man in Erinnerung bleiben. Aktuell befinde man sich nicht nur in der Vorbereitung der aktuellen, sondern schon in der Planung und den ersten Schritten der 27.Pfinztaler Kunsttage im nächsten Jahr.

Service

Alle Künstler und Orte der Ateliers für die aktuelle Veranstaltung finden sich unter www.pfinztaler-kunsttage.de

Die Macher hinter den Kunsttagen: Monika Roser, Karolina Jarmolinska, Jutta Maier und Andy Mock (von links) im Gespräch. Foto: Jennifer Warzecha

 BNN Dienstag, 06.09.2022: Nicht jeder traut sich an Porträts

Arbeiten von Monika Roser und Wolfgang Kopf sind im Kunstschaufenster Pinztal zu sehen

Nicht jeder traut sich an Porträts

Pfinztal. Porträts als Königsdisziplin – so sehen das Monika Roser und Wolfgang Kopf. Beide haben im Kunstschaufenster Pfinztal insgesamt 37 Bilder ausgestellt, die bis 3. Oktober in der Karlsruher Straße 102 in Berghausen zu sehen sind. Zwei ihrer Lieblingsporträts sind auf dem Flyer abgebildet, der für ihre Ausstellung wirbt. „Die beiden könnten eigentlich ein Paar werden“, schmunzelt Wolfgang Kopf während der Vernissage am Wochenende.
Die Künstler, die sich über die Pfinztaler Kunsttage kennengelernt haben, stellen erstmals gemeinsam aus – gemäß des Mottos „Kunst verbindet“. So habe man sich letztlich zusammengefunden, sehe sich nicht als Konkurrenz. Jeder profitiere von der Arbeit und Kunst des anderen. Das Kunstschaufenster gibt es seit Juni 1999. Im monatlichen Wechsel stellen dort Künstler einzeln oder in der Gruppe aus, ganz ohne Galeristen.
Monika Roser kommt es sehr darauf an, dass die Person, die sie abbilden möchte, sie anspricht, bevor sie diese als Porträt-Motiv verwendet. Sie mag es, ihre Kinder zu malen. Das sind für sie die schönsten und bedeutendsten Persönlichkeiten. Auch von ihnen sind Bilder in der Ausstellung zu sehen. Neulich hat sie aber auch Prinzessin Luise von Baden gemalt, die sie als Stich bei sich zu Hause hängen hat. „Das Porträt ist für mich vom Ausdruck her am interessantesten. Ich stelle es mit unterschiedlichen Materialien her, mal mit Quarzsand, mit Kaffeesäcken, Beton, Acrylfarben, Lackspray, Sand oder Ölfarben.“ Was lehrt sie, die auch regelmäßig Kunstkurse an Volkshochschule und Kunstakademie gibt, ihren Schülern bezüglich des Porträts? „Im Unterricht ist es eine technische Sache, wie man das Porträt aufbaut. Es traut sich nicht jeder an das Thema heran, auch wenn ich immer ein Beispielfoto mitbringe.“ Monika Roser betont, wie wichtig es sei, das Abstrahieren zu lernen und zu entwickeln, so dass Striche und Farben eine gute Komposition ergeben.
„Das Porträt muss kein direktes Abbild der gewählten Person sein. „Man kann und muss auch loslassen“, stellt Wolfgang Kopf fest. Er selbst hat einige Frauenporträts asiatischer Frauen ausgestellt. Das neueste steht direkt im Fenster. Ihn fasziniere die Anmut der Gesichter, des Gesichtsausdrucks und der Proportionen asiatischer Frauen mehr noch als die der europäischen.
Auch bei Tieren, die er häufig malt, kommt es ihm auf den Gesichtsausdruck oder auf die Augen an. Diese malt er ganz zum Schluss.

Stellen erstmals gemeinsam aus: Wolfgang Kopf und Monika Roser zeigen ihre Arbeiten bis 3. Oktober in der Karlsruher Straße 102 in Berghausen. Foto: Jennifer Warzecha

Memory - Kunst aus dem Pfinztal – einfach unvergesslich
Ausstellung vom 17. September bis 21. Oktober 2022 bei Firma Reisser in Pfinztal-Berghausen
Kunstschaffende laden seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den offenen Ateliers in Pfinztal ein. Im Vorfeld der Pfinztaler Kunsttage am 15. und 16. Oktober 2022 bietet das Kunstforum Pfinztal 2022 mit der Ausstellung „Memory“ erste Einblicke in die Schaffenswelt der Künstler*innen.
Die Werke können unabhängig von den Öffnungszeiten, auch am Samstag und Sonntag, in den großflächigen Fenstern der Firma Reisser besichtigt werden.
Memory ist aber nicht nur eine Ausstellung und Titel der diesjährigen Kunsttage. Spielen Sie mit Pfinztaler Kunst auf unterhaltsame Weise und lernen Sie uns und unsere Kunststile kennen. Während der PFINZTALER KUNSTTAGE halten die KünstlerInnen am Ausstellungsort als Dankeschön für Ihren Besuch ein Pärchen ihres individuellen Motivs für Sie bereit. Insgesamt werden 16 Kartenmotive erhältlich sein, welche Arbeiten der teilnehmenden Kunstschaffenden sowie das neue Logo der Pfinztaler Kunsttage 2022 zeigen (limitierte Auflage).
In der Ausstellung der Firma Reisser präsentieren die KünstlerInnen, u.a., die Motive des Memorys als Originale.
Lernen Sie uns und unsere künstlerischen Arbeiten kennen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

 

BNN dienstag, 19.7.2022 Pfinztal

Heimatgefühle stehen im Fokus

Der Pfinztaler Kunstpreis geht in die zweite Runde. Das Kulturkomitee Pfinztal hat den mit bis zu 500 Euro dotierten Preis ausgerufen. „Wer mitmachen will, kann sich noch bis zum 31. August anmelden“, erklärt Komitee-Vorsitzende Monika Lüthje-Lenhart. Teilnehmen können Autoren und Autorinnen, die mit Texten von Prosa bis Lyrik ein persönliches Gefühl, ein Erlebnis oder Eindruck zum Pfinztal ins Visier nehmen. Auch eine Schulkasse habe sich schon angemeldet, verrät die Vorsitzende des Gremiums mit Blick auf die bisherigen Anmeldungen und zeigt sich zuversichtlich, dass die Preisverleihung für die ersten drei von einer Fachjury bestimmten Plätze im Oktober wieder in einer öffentlichen Halle stattfinden kann. Als weitere Aktion wird im Herbst die Serie „Kulturkomitee on Tour“ weitergeführt, diese interviewt monatlich einen Kulturaktiven der Region. „Es gibt hier ein weites Spektrum von Künstlern mit großem Wirkungskreis“, so die Gemeinderätin. Als nächstes sei etwa die Vorstellung der Pianistin Lais Frey und der Künstlerin Andrea Funk in Planung. Dass in der Gemeinde Pfinztal der Kulturförderung eine besondere Stellung zukommt, zeigt die Einrichtung des im Dezember 2019 gegründeten Kulturkomitees. „Die Gemeinde Pfinztal sieht sich der Kulturförderung sowie der kulturellen Bildung verpflichtet“, heißt es in der Präambel des Statuts. „Das Ziel im fixierten Aufgabenfeld des Kulturkomitees Pfinztal ist, die Interessen der lokalen Kunstszene zu bündeln, nach innen wie nach außen zu kommunizieren sowie gegenüber den Gremien der Gemeinde zu vertreten“, so die Vorsitzende. Hierbei sollen alle künstlerischen Sparten von der Bildenden Kunst, über Literatur, Theaterm Musik, Tanz, Film und Multimediales, Kleinkunst, kulturelle Bildung und andere vertreten und neue Angebote und Formate entwickelt werden, erklärt die Vorsitzende. Das zwölfköpfige Gremium wird vom Gemeinderat offiziell gewählt und ist ehrenamtlich tätig. Es setzt sich aus Mitgliedern des Gemeinderats, Künstlerinnen und Küstlern und Kunstinteressierten sowie der Kulturreferentin der Gemeinde Pfinztal, Lisa-Kathrin Wenzel, zusammen. Jedes Jahr wird ein Jahresziel definiert. „Angesichts der pandemischen Situation im Jahr 2020 kam mit dem Lockdown auch das künstlerische Leben zum Erliegen, die Idee zum Kulturpreis für Künstler aus dem Pfinztal im virtuellen Format entstand. Im zweiten Jahr stand das 20-jährige Bestehen des Skulpturenwegs im Fokus. Die Zusammenarbeit mit der Skulpturenweg-Initative Pfinztal sei sehr eng, erklärt Monika Lüthje-Lenhart, die selbst, wie die meisten der Mitglieder des Kommitees, beiden Organisationen angehört. Enge Zusammenarbeit: Das Kulturkomitee kooperiert mit der Skulpturenweg-Initative – Monika Lüthje-Lenhart, Jutta Maier, Lisa Welzel und Harry Stoll (von links). Foto: M. Kugele




 

Presseinfo: Sägen für Putbus

Oh, welch ein Sägen in Putbus.

Multiple Artist Guntram Prochaska kraftvoll aktiv in der Fürstenstadt.

Dynamisch, atemberaubend, spektakulär, ausgefallen und faszinierend! Die Holzsäge- Musik- Performance des weltweit renommierten Künstlers ist eine ästhetisch, feinsinnig, formvollendete Kreative Performance der Sonderklasse.
Wenn Guntram Prochaska zur Kettensäge greift, entstehen Kunstwerke der ganz besonderen Art. Der 1958 im Karlsruher Stadtteil Grötzingen geborene Aktionskünstler ist Holzsägekomponist, der entwurzelte Bäume auf höchst ausgefallene Weise neues Leben einhaucht.

Ganz im Sinne der LandArt haucht er mit der Motorsäge geschlagenen, entwurzelten Bäumen wieder neues Leben ein. In einer spontanen, intensiven Auseinandersetzung zwischen dem Künstler und seinem Material, oftmals auch eingebettet in eine Performance aus Musik, Gesang und einem emotionalen Schaffensprozess, entstehen stark reduzierte, archaische Gestalten. Sie sind wie Engel, Totem, Schutzpatrone, die in ihren Betrachtern positive, ganz persönliche Assoziationen wecken und in sich doch die Geschichten ihrer Besitzer, ihrer Aufstellungsplätze tragen.

Vor den Augen des Publikums schafft er binnen kürzester Zeit Holzskulpturen der besonderen Art. Die Betrachter werden vor der lauten und powergeladenen Show ins Staunen versetzt. Seine Auftritte sind kraftvoll, laut und dabei doch sinnlich und musikalisch.
Das sonst so grobe und zerstörerische Werkzeug Kettensäge wird in den Händen Guntram Prochaskas zu einem dynamisch-impulsiven Instrument.

Dass Guntram Prochaska bei seinen Arbeiten immer wieder auf Holz zurückgreift, ist auf seine besondere Beziehung zu Bäumen und ihre natürliche Substanz zurückzuführen: „Holz lebt und verändert sich.“ Er sagt: „Ich erschrecke das Holz mit der Kettensäge so sehr, dass es freiwillig seine Form preisgibt.

Zu erleben ist Guntram Prochaska:

am 14.Juni um 14:30 Uhr am Marstall in Putbus und

am 16.Juni um 14:30 Uhr am Markt zwischen Theater und Bistro

Pavel Miguel eingeladen bei Markus Lüpertz

Pavel Miguel, Markus Lüpertz, E. K. Schrade

 BNN Dienstag, 10.05.2022: Facettenreiche Frauenbilder

Atelier Kunstschaufenster Pfinztal zeigt malerische Doppelausstellung



Facettenreiche Frauenbilder



Mit „Facetten der Frauen“ zeigt das Atelier Kunstschaufenster Pfinztal eine malerische Doppelausstellung. Bei dieser öffnete die Laudatorin und Autorin, Brigitte van Hattem, mit einer Lesung den Blick ins weibliche Seelenleben für das Publikum der Vernissage.

Kontrastreich in Form, Farbe, Motivik und Material präsentieren Tanja Izsak und Josef Weinbacher Porträts und feminine Körperlandschaften in zwei Ausstellungsräumen. Die Knittlinger Künstlerin Izsak schafft großformatige Werke in einer Mischung aus Acryl, Öl, Tusche und Kreide auf Leinwand. Der wilde, farbintensive und collageartige Hintergrund unterstützt oftmals in Schrift die Botschaft des Bildes. In der Malerei schafft die Kunstabsolventin der Pädagogischen Hochschule in Freiburg ihre eigene Welt. Sie verbildlicht ihre Leidenschaft für Flamenco und ihren Sinn für Spiritualität. Klar und ausdrucksstark tritt das Bildmotiv aus dem Hintergrund heraus und zieht den Betrachter in den Bann der mal liebreizenden, mal rebellischen oder sinnlichen Frauenporträts.

Bei seiner Bildauswahl für die Ausstellung konzentrierte sich der Karlsruher Künstler Weinbacher auf die Serien seiner Frauenbilder im minimalistischem Stil, wie der Siebdruck-Handwerksmeister schildert. Über den künstlerischen Siebdruck fand er zu seinem Stil, bestehend aus Retro-Chic in Kombination mit Fotorealismus und Pop-Art.

Die reduzierten Linien der Zeichnungen in Ölpastellkreide auf Karton und Farbakzente in schwarz, grau, weiß und rot forderten dazu auf, die meist dezent-erotischen Motive nach eigenem Gusto zu ergänzen, weist die Laudatorin Brigitte van Hattem in sein vielschichtiges Werk ein. „Mein Bruder malt Bilder von Frauen und ich schreibe Geschichten dazu“, sagte die in Karlsruhe geborene Medizinjournalistin, Redakteurin und Moderatorin.

Mit im Gepäck hatte van Hattem ihren heiteren Roman „Schabrackenblues“: Es geht um die latent depressive Seelenpein der Mittfünfzigerin Silvia Meier. Mitten in der Postmenopause würde sie sich gerne professionell rundum erneuern lassen – und weiß, warum eine Frisur im Alter zum Statement wird. Van Hattem ist in zahlreichen Genres zu Hause und so gab es noch zwei mörderische, skurrile Kurzkrimis zu hören, ganz ohne Blut aus ihrer neuesten Veröffentlichung „Lebenslänglich“. Die nächste Lesung soll ein „Wunschkonzert“ werden, erklärte Brigitte von Hattem, denn es wird noch weitere im Rahmenprogramm der Ausstellung in Anwesenheit von Tanja Izsak und Josef Weinbacher geben, jeweils um 18 Uhr am 21. und 29 Mai.

Service

Die Ausstellung ist freitags bis sonntags jeweils von 13 bis 19 Uhr geöffnet.

Farben und Buchstaben: Tanja Izsak (links) und Josef Weinbacher zeigen ihre Bilder, Brigitte van Hattem setzt auf Text als künstlerischen Ausdruck.Foto: Marie-Chantal Lopp



INKA Nr. 162 Mai 2022 Pavel Miguel - “El mudo - Der stumme Mann”

 

BNN 6.5.2022: Pavel Miguel setzt Zeichen gegen den Krieg

Monumentale Skulptur „Der stumme Mann“ soll im Alten Schlachthof in Karlsruhe gezeigt werden

Pavel Miguel setzt Zeichen gegen den Krieg

Ein Kopf, die Augen geschlossen, als ob er schlafen würde. Und der Mund ist fest mit einer Platte verschraubt. So sieht „Der stumme Mann“ von Pavel Miguel aus. Besucht man ihn in Berghausen, so ist die Skulptur fast immer gegenwärtig. Auch in seinem Skulpturenpark, stehen mehrere Versionen davon.

der stumme Mann aus 300 kg Stroh

Panzer mit Pömpel

Kopf der einen anderen verschluckt

Der stumme Mann

Dort, im hinteren Teil, arbeitet seit zwei Monaten der aus Kuba stammende Künstler an der neuen, größeren Version davon: 300 Kilogramm Stroh in einem Skelett aus Draht und Metall und mittlerweile zwei Tonnen Ton hat er mittlerweile dafür aufgewandt. Danach soll das drei Meter hohe Modell noch mit Gips überzogen werden, um daraus eine Plastik herzustellen – aus einer Mischung, bestehend aus Harz und Eisenpulver. Das Ton-Modell hat er mit Tüchern abgedeckt, um es feucht zu halten und besprüht es regelmäßig mit Wasser.

Und die Zeit drängt: „Ich muss Gas geben“, sagt er, denn das fertige Werk möchte er – wenn es klappt – vom 13. bis zum 15. Mai bei der Ausstellung „Kunst verbindet“ in der Fleischmarkthalle im Alten Schlachthof in Karlsruhe ausstellen.

Mit der Ausstellung verbunden ist eine Spendenaktion zugunsten des Kinderhilfswerks Uneson, das 2010 in Karlsruhe gegründet wurde. Ein Uneson-Projekt ist auch das Bildungsangebot für geflüchtete Kinder und Jugendliche im „Lernfreunde“-Haus auf dem KIT Campus Ost. „Als wir uns entschlossen haben, im Schlachthof auszustellen, war der Krieg in der Ukraine noch nicht ausgebrochen“, sagt Roser. Das Projekt sei mit Uneson bereits abgestimmt gewesen. Wie aus der Homepage der Organisation hervorgeht, besuchen seit 9. März 45 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine das „Lernfreundehaus“.

Der „stumme Mann“, den Pavel Miguel im Schlachthof in Karlsruhe zeigen will, ist eigentlich ein Statement in Bezug auf Meinungsfreiheit. Der Künstler hat eine besondere Beziehung zu dem Werk. Die Skulptur sei sein Ticket nach Deutschland gewesen, wie er berichtet. 1995 gewann er damit den ersten Preis bei einem Skulpturen-Symposium auf Kuba. 1996 sei er auf Einladung des Karlsruher Kulturamts in die Fächerstadt gekommen und war vier Monate Gastkünstler an der Staatlichen Majolika.

Das Werk erfahre aber zurzeit eine andere Bedeutung: Es soll nach Auffassung des Künstlers ein Symbol sein, was Corona mit der Welt gemacht habe – die Platte vor dem Mund quasi als Maske. Und: Dass man den Krieg in der Ukraine mit Worten nicht bremsen konnte. Auch ein Betonpanzer mit Pömpel als Kanonenrohr und die Skulptur „Der Kannibale“ sollen in der Ausstellung aus Karlsruhe zu sehen sein. Der Kannibale soll symbolisieren, wie ein Land das andere auffresse. Den Angriffskrieg, den Russland in der Ukraine führt, nennt Pavel Miguel einen Verrat an der Menschlichkeit.

Es ist nicht die erste große Plastik des Künstlers: Im vergangenen Jahr hat Pavel Miguel Jimenéz Alfonso, so der vollständige Name des Künstlers mit kubanischen Wurzeln, schon eine schwimmende Person für den Pfinztaler Skulpturenweg modelliert – etwa 3,50 Meter lang und aus Harz gegossen. Der Titel: „Wer schwimmt, geht nicht unter“.

Glaubt er, dass seine Kunst provoziert? „Das ist mein Ziel“, betont Pavel Miguel. „Jeder Künstler versucht mit Schönheit, Brutalität oder politischen Aussagen zu provozieren“, sagt er.

Wenn es nach Pavel Miguel geht, soll der monumentale „stumme Mann“ in einer Wanderausstellung zu sehen sein. Dazu möchte er Verbindung mit der Stiftung für Kunst und Kultur in Bonn und dem Verein „Kunst für Frieden“, in dem er selbst Mitglied ist, aufnehmen, wie er im Gespräch erläutert. Pavel Miguel ist zuversichtlich, dass es klappt. Eine andere Möglichkeit: Die Plastik im Hof des ZKM in Karlsruhe zu zeigen.

Termin

Die Vernissage zur Ausstellung „Kunst verbindet“ findet am 13. Mai ab 19 Uhr statt. Weitere Öffnungszeiten sind

samstags und sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr.

Riesiges Ton-Modell: Drei Meter hoch ist die Kopie des Werkes „Der stumme Mann“, an der Pavel Miguel in seinem kleinen Skulpturen-Park in Berghausen arbeitet. Die Plastik selbst will er aus einem Gemisch aus Harz und Eisenpulver herstellen. Fotos: Patric Kastner


Provokante Arbeiten:

Ein Panzer mit Pömpel, eine Platte statt Maske vorm Mund oder

ein Kopf, der einen anderen verschluckt – Pavel Miguel spielt gerne mit Extremen und drastischen Darstellungen.

 

BNN 24.03.2022: Kunstforum will sich etablieren

Kunstforum will sich etablieren Zusammenschluss in Pfinztal bietet regionalen Kulturschaffenden eine Plattform Es ist ein Forum, also ein Ort für Gleichgesinnte, eine Plattform, um sich zu präsentieren. Und es ist schließlich ein Markt, auf dem sich jedermann umschauen kann. Es geht um Kunst, darum, sie zu fördern und zu präsentieren. All das konzentriert sich in Pfinztal unter dem Begriff „Kunstforum“ – um genau zu sein: „Kunstforum Pfinztal“. Derzeit gehören 14 Kunstschaffende dem Forum an. „Wir wollen, dass in Sachen Kunst noch mehr in der Region passiert“, sagt die Malerin Monika Roser, Gründungsmitglied des Forums. Und es geht auch darum, verschiedene Kunstveranstaltungen unter dem Dach des Kunstforums Pfinztal zusammenzuführen. Dass bei der Namensgebung Pfinztal einen gewissen Stellwert hat, soll übrigens keine einschränkende Botschaft sein. „Wir verstehen uns als Plattform für Künstler aus der gesamten Region“, so Roser weiter. Sich allerdings einfach nur als Teil des Kunstforums zu bezeichnen, reicht nicht aus. „Wer bei uns mitmachen will, muss sich auch einbringen“, lautet eine wichtige Vorgabe. Beispielsweise bei der Ausrichtung und Organisation von Ausstellungen oder bei der Suche nach Sponsoren. So möchte sich „Neumitglied“ Manfred Zwar, ein experimenteller Kunstmaler aus Söllingen, bei der Gestaltung der geplanten Homepage einbringen. „Das Kunstforum ist für mich eine vielversprechende Plattform“, macht er deutlich. Im Übrigen auch eine Plattform, um sich auszutauschen. Das Credo des Pfinztaler Kunstforums mag sich zunächst etwas theoretisch anhören, findet aber durchaus konkrete Anwendungen. Ein Beispiel dafür sind die Pfinztaler Kunsttage. Vergangenes Jahr gab es immerhin deren 25. Auflage. Unter dem gemeinsamen Dach des deutlich jüngeren Kunstforums wird sich künftig das etablierte Projekt wiederfinden. „Wir sind jetzt schon an den Planungen für die Kunsttage Mitte Oktober dran“, berichtet Malerin und Illustratorin Ann-Kathrin Busse, die treibende Kraft in den vergangenen Jahren bei der Organisation der Kunsttage. Vorgesehen seien neben Ausstellungen, verteilt über Pfinztal, auch wieder Aktionen. Bevor Künstler und Künstlerinnen aus Pfinztal und aus der Region ihre Werke bei den Kunsttagen präsentieren können, steht bereits im Mai eine künstlerische Großveranstaltung an. Federführend mischt hierbei das Kunstforum Pfinztal mit, wenn es heißt, „Kunst verbindet“. Schauplatz und Markt für viele Künstler, nicht zuletzt aus Pfinztal, ist vom 13. bis zum 15. Mai der Alte Schlachthof (ehemalige Fleischmarkthalle) in Karlsruhe. Angeboten wird laut Mitorganisatorin Monika Roser eine „Vernissage mit musikalischer Performance“. „Das Alles verbinden wir mit einer Spendenaktion für das UN-Kinderhilfswerk UNESCO“, informiert Roser. Nebenbei: Die Idee dazu, Geflüchteten – insbesondere betroffenen Kindern – zu helfen, entstand lange vor dem Ukraine-Krieg. Jedenfalls, so die Zielsetzungen von Monika Roser, Ann-Kathrin Busse und ihren Mitstreitern, soll das Thema Kunst mit all seinen Facetten wieder verstärkt in die Öffentlichkeit getragen werden; eine Aufgabe, der sich das Kunstforum Pfinztal verschrieben hat. Als fast schon alltägliches Bindeglied zwischen Kunst, Künstler und Kunstbetrachter erweist sich immer mehr das Kunstschaufenster in Berghausen (bei der „Laub-Kreuzung“). Dort können Künstlerinnen und Künstler das ganze Jahr über im Monatswechsel ihre unterschiedlichsten Werke ausstellen. Dort kann Kunst unmittelbar erfahren und käuflich erworben werden. Jeden Samstag öffnet das Kunstschaufenster, Karlsruher Straße 102, in der Zeit von 11 bis 13 Uhr seine Pforten. Dieser Artikel wurde aus der BNN-App geteilt. Alle Inhalte der BNN in Ihrer Hosentasche – zuverlässig, schnell, persönlich. Testen Sie die BNN-App 7 Tage kostenlos. Mehr Infos unter bnn.de/app